Inflation – Analysten und Anleger in Sorge

Inflation – Anleger und Analysten sind bereits länger in Sorge und beschäftigen sich mit den aktuelle Inflationssorgen. Nach ersten Schätzungen des Statistischen Bundesamtes hat die Inflationsrate in Deutschland vor allem durch deutlich höhere Energiepreise im Mai den nächsten Sprung gemacht: von 2,0 Prozent im April auf nun 2,5 Prozent. Da steigert natürlich bei allen die Sorge um die galoppierende Inflation. In den vergangenen Jahren war die Inflationsrate in Deutschland eher niedrig. Im Jahresdurchschnitt von 2019 etwa erhöhten sich die Verbraucherpreise um 1,4 Prozent gegenüber dem Jahr 2018.

Inflation - Analysten und Anleger in Sorge
Inflation – Analysten und Anleger in Sorge

Inflation – Sachwertanlagen als Absicherung

Gold, Aktien oder Immobilien gelten als Sachwertanlagen in Zeiten von Inflationen als eine gute Absicherung.Doch der jüngste Anstieg der Inflationserwartungen habe an den Märkten für Verunsicherung gesorgt, obwohl Inflation gut für Aktien sein sollte, heißt es vom Vermögensverwalter HQ Trust. Schließlich spiegelt sich in solchen Erwartungen die Hoffnung auf eine Erholung der Wirtschaft.

Aktien im Inflationscheck

Von höheren Preisen besonders profitieren sollten dabei theoretisch die Sektoren, die den Preisdruck an ihre Konsumenten weiterreichen könnten. Der Frage, ob das in der Vergangenheit auch tatsächlich so war, ist Sven Lehmann, Fondsmanager von HQ Trust, nachgegangen und hat untersucht, welche Aktien in Phasen zunehmender Inflationserwartungen besser abgeschnitten haben als andere. Die Analyse erfasst die Jahre von 2002 bis 2021.

Inflationserwartungen

Lehmann hat dabei festgestellt, dass sich bei steigenden Inflationserwartungen zyklische, also konjunkturabhängige, Branchen besser entwickelt hätten als andere. Für defensive Sektoren wiederum treffe dies in Phasen fallender Inflationserwartungen zu. So haben demnach in den vergangenen 20 Jahren in Zeiten zunehmender Erwartungen zur Inflation Aktien aus den Bereichen Halbleiter, Hardware und Automobile im Durchschnitt besonders gut abgeschnitten. Vier Sektoren sind dagegen in Phasen steigender Inflationserwartungen deutlich hinter dem Markt zurückgeblieben: Aktien aus den Bereichen Immobilien, Telekom, Einzelhandel und Energie.

Bewertung der Aktien

Eine reine Inflationsbetrachtung ist jedoch nicht sinnvoll. Investoren sollten vielmehr auch die aktuelle Bewertung der Aktien mit einbeziehen, sagt Lehmann von HQ Trust, dem Multi-Family-Office der Familie Harald Quandt. In der jüngsten Phase steigender Inflationserwartungen zum Beispiel liefen die schon relativ teuren Technologieaktien schlechter als viele andere Sektoren.

Wertentwicklung

Für seinen Vergleich hat Lehmann die Wertentwicklung der 24 Sektorindizes des Indexanbieters MSCI für die Welt und die sogenannte Break-even-Inflationsrate in den Vereinigten Staaten gegenübergestellt. Hier vergleiche man Renditen normaler Anleihen mit inflationsindexierten Papieren gleicher Laufzeit und Bonität, sagt der Fondsmanager. Dieser Wert zeige an, was die Marktteilnehmer in den kommenden zehn Jahren im Durchschnitt an Inflation erwarten würden.

3 Gedanken zu „Inflation – Analysten und Anleger in Sorge“

  1. „Die Geldgeschichte ist eine Geschichte der Geldruinierung“, sagt der Ökonom Thomas Mayer. Er sieht eine Phase der Inflation aufziehen, die alles verändern wird.

    Thomas Mayer, Gründungsdirektor des Flossbach von Storch Research Instituts, teilt nicht die Zuversicht der Notenbanken, dass der momentane Inflationsanstieg nur temporär ist. Mayer verweist auf die Geschichte, wo eine steigende Geldmenge praktisch immer zu mehr Inflation geführt hat.

  2. Die Märkte in Europa und den USA erleben die bisher größten Einbußen in 2021 und viele Anleger dürften in Panik verfallen.

    „Die Marktbreite hat sich seit Monaten verschlechtert und ist unserer Meinung nach nur eine weitere Bestätigung für den Übergang in die Mitte des Zyklus. Dieser endet in der Regel mit einer wesentlichen (zehn bis zwanzig Prozent) Indexkorrektur“, heißt es in der Notiz. „Genauer gesagt glauben wir, dass es eine Vorahnung einer signifikanten Wachstumsverlangsamung bei den Gewinnen und der Wirtschaft ist, die sich schlimmer anfühlen könnte, als die meisten erwarten.“

  3. Inflation ist gekommen, um zu bleiben
    Viele Preiserhöhungen in den von der Wiedereröffnung am stärksten profitierenden Bereichen dürften sich laut J.P. Morgan AM in den kommenden Monaten abschwächen, etwa bei Gebrauchtwagen, Hotels und Flugpreisen. Die Preiserhöhungen in anderen Segmenten stellen jedoch J.P. Morgan AM zufolge in Aussicht, dass der zugrunde liegende Inflationsdruck länger andauern wird, als die meisten derzeit erwarten.

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