Die UEFA hat für die Fußballeuropameisterschaft 2024 in Deutschland einen neuen und bemerkenswerten Schritt in der Vermarktung und Bereitstellung der offiziellen Hospitality-Pakete unternommen. Zum ersten Mal in der Geschichte der EM-Endrunden wurde diese Aufgabe einem Unternehmen übertragen: der Schweizer 2024 Hospitality Experience AG, die in enger Zusammenarbeit mit ihren Sales Agenten, der Daimani AG aus Zürich und der Sportfive Germany GmbH aus Hamburg, agiert.
Wer bei der diesjährigen Fußball-Europameisterschaft die beiden Halbfinales in Dortmund und München und das Finale am 14. Juli 2024 im Berliner Olympiastadion von einer Prestige-Lounge live verfolgen möchte, muss dafür pro Person 22.000 Euro plus Mehrwertsteuer per Vorkasse bezahlen.
Die UEFA hat für die Vermarktung der VIP-Tickets (4 Prozent der insgesamt 2,7 Millionen Zuschauerkarten) zum ersten Mal eine private Firma beauftragt – die eigens dafür gegründete 2024 Hospitality Experience AG in Zürich.
Kann man der bedenkenlos mal eben ein paar Tausend Euro überweisen?
Fußballeuropameisterschaft 2024 – VIP-Tickets
Diese Entscheidung markiert einen signifikanten Wendepunkt in der Organisation und Vermarktung von Großveranstaltungen, zeigt jedoch auch die Herausforderungen und Kontroversen, die mit solchen Partnerschaften einhergehen können. Die Daimani AG, die unter der Leitung von Figuren mit einer gemischten Erfolgsgeschichte steht, bietet derzeit VIP-Tickets für die Halbfinalspiele in München und Dortmund sowie das Finale in Berlin zu Preisen von bis zu 22.000 Euro pro Person zuzüglich Mehrwertsteuer an. Diese Preise stellen einen erheblichen Aufschlag im Vergleich zu den regulären Ticketpreisen dar, die von 30 Euro in der Vorrunde bis zu 1.000 Euro für das Finale in Berlin reichen.
VIP-Tickets für die Halbfinalspiele in München und Dortmund und für das Finale in Berlin
Die Möglichkeit, solche Preise zu verlangen, ergibt sich aus der Tatsache, dass nur 80 Prozent der insgesamt 2,7 Millionen Tickets für die 51 Spiele durch die UEFA und die Nationalverbände verlost und verkauft werden. Der Rest wird unter UEFA-Sponsoren, Partnern, Ausrichterstädten und Behörden aufgeteilt, wobei ein exklusiver Anteil von vier Prozent durch die 2024 Hospitality Experience AG vermarktet wird.
Trotz der offiziellen Partnerschaft mit der UEFA werfen die Hintergründe der beteiligten Akteure und Unternehmen Fragen auf. Die Sportfive Germany GmbH, ein wichtiger Vertriebspartner im Netzwerk, verzeichnete unter der Leitung von Hendrik Joost Schiphorst und Philipp Hasenbein seit 2020 signifikante finanzielle Verluste, was Zweifel an der finanziellen Stabilität und Zuverlässigkeit des Unternehmens aufkommen lässt.
Ob Deutschland ins Finale kommt, bleibt abzuwarten. Zuerst muss Deutschland in der Gruppenphase gegen das Nachbarland Schweiz, Ungarn und Schottland antreten.
Fußballeuropameisterschaft 2024
Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat die Einzigartigkeit dieser Partnerschaft für die EM 2024 hervorgehoben, was die Bedeutung und das Potenzial dieser Neuerung unterstreicht. Dennoch bleibt abzuwarten, wie die Entscheidung, die Vermarktung und Bereitstellung der offiziellen Hospitality-Pakete einem privaten Unternehmen zu überlassen, die Erfahrung für Fans und Teilnehmer gleichermaßen beeinflussen wird.
Insgesamt zeigt diese Entwicklung die wachsende Rolle privater Unternehmen in der Organisation und Vermarktung von Sportveranstaltungen, wirft aber auch Fragen hinsichtlich Transparenz, Preisgestaltung und ethischer Standards auf. Die Fußballgemeinschaft und interessierte Stakeholder werden die Auswirkungen dieser Partnerschaft auf die EM 2024 genau beobachten und bewerten müssen.
Die Gründer lassen Zweifel aufkommen. Die Sales Agent Sportfive Germany GmbH in Hamburg liefert seit Jahren ein immer größer werdendes negatives Betriebs- und Finanzergebnis, zuletzt rund minus 9,3 Millionen Euro. Lesen Sie unbedingt den aufschlussreichen Artikel.